Eine Frage, die sehr oft gestellt wurde ist wie lange es gedauert hat, das Quilt anzufertigen. Als Künstlerin ist das immer eine Frage, die zwei Seiten hat. Auf der einen Seite, ist es so, dass ich diese Zeit schon messen kann, aber auf der anderen Seite ist es so, dass ich es ungern quantifiziere, weil die Leute dann auch ein Geldwert damit knüpfe.
Ich habe das meiste meiner Arbeitszeit für dieses Quilt aufgeschrieben, aber bestimmt nicht alles. Am Anfang hatte ich nicht daran gedacht, zwischen durch vergisst man das und ich habe auch das Gefühl, dass es irgendwo auf meiner Schreibtisch noch ein Zettel gibt, das ich noch nicht gefunden habe. Insgesamt komme ich auf mehr als 30 Stunden. Aber als ich das meinem Mann beim Frühstück erzählte, sagte er, ‘Ja, und ein ganzes Leben lernen kommt dazu.’ Damit hat er natürlich recht.
Wir haben zu Hause lange über den Wert des Quilts gesprochen und uns mit diesem Thema auseinander gesetzt. Das Ergebnis ist, dass im Moment das Quilt nicht zu verkaufen ist, auch wenn ich es im Laden ausstelle.
Es ist endlich fertig!
Das Field of Flowers Quilt ist fertig und war in der Ausstellung in Unterhaching letztes Wochenende.
Das war eine Just-in-Time Lieferung. Ich habe am Donnerstag das Quilt fertiggestellt, am Freitagvormittag Tunnel auf meine 5 Projekte genäht und am Freitagnachmittag mit dem Aufbau der Quiltausstellung geholfen.
Aber es hat sich total gelohnt! Wir haben so viele Besucher:innen im Rathaus begrüßen können und so viele meiner Freunde sind vorbeigekommen. Alle waren begeistert vom Quilt und es wurde sehr oft fotografiert!
Ich habe jetzt gesehen, dass ich seit 2020 an diesem Quilt arbeite – damals aber war mein Konzept noch nicht voll entwickelt. Ich wusste ich wollte Blumen frei auf der Nähmaschine sticken. Erst später entstand die Idee, dass das ein Quilt werden könnte. Danach habe ich meine Gedanken besser organisiert und effektiver gearbeitet. Erst habe ich die weiße Hintergrunde erstellt – manche sind zusammengenäht, alle sind aus Reststoffe, dann habe ich auf die weißen Vierecke grüne Blätter platziert. Dann habe ich immer wieder Blumen aus meiner Restekiste gestickt. Alle rote Blumen, alle gelbe Blumen usw. Als ich dann genug Blumen hatte, habe ich das ganze ausgelegt. Da dachte ich, dass es zu regelmäßig war und habe mich entschieden die grünen Stoffen dazu zu nehmen. Danach konnte ich das Oberteil fertig nähen.
Die Rückseite vom Quilt ist aus Stoffe aus meinem Fundus und musste auch zusammen genäht werden. Und dann habe ich das Quilt-Sandwich gemacht. Das mache ich immer zu Hause, weil ich da genügend Platz habe um das Projekt über eine Woche liegen zu lassen.
Als ich im Oktober mit the Munich Modern Quilt Guild für unser Nähwochenende nach Obing gereist bin, habe ich das Projekt mitgehabt. Ich habe die anderen Mitgliedern nach ihrer Meinung gefragt, wie ich das Quilt quilten sollte. Das war eine interessante Diskussion mit verschiedenen Vorschläge. Aber ich habe mich für eine all-over Meandering entschieden. Leider hat mein Unterfaden nicht gereicht, so dass ich mit dem Quilten in Obing nicht fertig werden konnte.
Zuhause – nachdem ich mehr türkis-farbene Faden gekauft habe – ging es weiter. Ich hatte schon das Binding aus lauter grüner Reststoffe erstellt und das war auch schnell auf das Quilt aufgenäht, aber ich wollte die Rückseite der Einfassung von Hand festnähen und das dauert einfach seiner Zeit.
Zwischendurch konnte das Quilt meiner Familie zeigen. Sie waren immer wieder begeistert und es entstand viele Gespräche wie das Quilt sich über die Zeit und auch mit dem Quilting sich geändert hat.