Wie überrascht ich war als ich die Straße hinunter ging und ein Bild sah, die ich kannte! Nina Buske von Kugelspiel war auf dem Titelblatt von der TZ am 4./5. März 2017. Und die Schlagzeile war ‘Hier stirbt München!’ Also habe ich mir eine Zeitung gekauft und die Artikel gelesen. Dabei handelt es nicht nur um Kugelspiel, die in der Reichenbachstraße schließen musste, aber auch um viele andere Läden, die sich die Mieten in München nicht mehr leisten können.
Dies ist ein bekanntes Problem – Gentrifizierung – die Mieten in München werden immer teurer. Die Kunden immer weniger, weil sie im Internet kaufen, weil viele Läden aussterben und ein Einkaufbummel dann nicht mehr so attraktiv ist wie früher. Es ist ein Teufelskreis.
Ich bin kein Politiker und ich habe nicht die eine Lösung. Aber ich weiß, dass wir uns ändern müssen. Die Ladeninhaber können nicht die ganze Schuld an die Internet geben, sondern müssen attraktive Produkte und persönliche Beratung anbieten. Die Ladenbesitzer sollen erkennen, dass sie nicht nur teure Miete kassieren sollen, sondern auch eine Verantwortung gegenüber ihrer Nachbarschaft haben – sonst steht auch ihr Laden leer und ist nichts mehr wert. Die Kunden müssen auch den Wert der Kleinläden erkennen – immerhin wollen sie nicht weit fahren müssen zum Einkaufen. Wir sind mehr als nur ein Paketannahmestelle für Euch. Wir bereichern Eure Nachbarschaft, verschönern sie und wir sind für Euch da, wenn Ihr etwas braucht. Und die Politiker müssen sich nicht in die ‘Wirtschaft’ eingreifen, sollten aber auch neue Möglichkeiten fördern. Längere Öffnungszeiten für kleine Läden zum besonderen Anlässe (Mitternachts-Shopping im Viertel). Eine Mietspiegel für kleine Läden.
Wir alle müssen neue Wege gehen. Das ist eine von vielen Gründen warum ich eine Kooperative gegründet habe. Damals hatte ich weder genügend Zeit, noch genügend Kraft, noch genügend Ware um alleine ein Laden zu stemmen. Inzwischen möchte ich nicht auf meine Kolleginnen verzichten. Ich bekomme gelegentlich einen freien Tag. Ich werde inspiriert und herausgefordert – kreativer zu sein und mein Bestes zu geben. Ich glaube an diese Form vom Laden und an das, was wir in der Hands Gallery machen.
Ich würde gerne von Euch hören, ob Ihr Erfahrungen damit habt oder Vorschläge.
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